Allgemeine Tipps: So kannst Du Lebensmittel besser verwerten – Braachland
Küche,  Lebensmittelrettung

Allgemeine Tipps: So kannst Du Lebensmittel besser verwerten

Trotz zahlreicher Initiativen werden in Deutschland immer noch jährlich ca. 12 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen (laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft). Zum Glück ist das aber wenigstens ein Bereich, indem wir als Verbraucher:innen wirklich etwas bewegen können, denn rund 60% dieses Abfalls entfällt auf uns. Vieles davon lässt sich aber mit etwas Bewusstsein ganz leicht vermeiden. Indem wir planvoller einkaufen, richtig aufbewahren und uns überhaupt informieren, was man alles essen kann! Denn oft kommt vieles unachtsam weg, was eigentlich eine Bereicherung ist.

Hier sammle ich allgemeine Anregungen, wie wir Lebensmittelverschwendung reduzieren können. Dir fällt noch etwas ein, das ich nicht berücksichtigt habe oder Du hast konkrete Fragen? Ergänze Deine Vorschläge gerne in den Kommentaren!

Nach und nach gibt es in dieser Kategorie außerdem konkrete Anwendungsbeispiele in Form von Rezepten. Ich verlinke sie jeweils mit dem entsprechenden Tipp.

Eigentlich bin ich nicht gut darin, Rezepte zu schreiben, denn auf Fragen wie “Wieviel?” und “Wie lange?” antworte ich immer “Weiß ich nicht, ich mache das nach Gefühl”. Schon lange koche ich nicht mehr nach Rezept, und selbst backen geht mittlerweile größtenteils aus dem Kopf. Meine Angaben sind daher immer ungefähr, auch wenn ich versuche, sie so genau wie möglich zu machen.

Einkauf

  • Produkte mit Makeln: Es kommt Dir vielleicht erstmal komisch vor oder widerstrebt Dir, aber kaufe Obst und Gemüse mit Dellen oder optischen “Fehlern” oder angewelktes. Das bleibt sonst meist liegen und wird weggeworfen
  • Reduzierte Produkte: Kaufe Produkte, die aufgrund von Mindesthaltbarkeitsdatum oder Auslistung reduziert sind
  • Richtige Menge: Kaufe nur so viel, wie Du auch verwertest. Bevor Du bei “Zwei zum Preis von einem” zuschlägst, überlege Dir, ob Du in der Lage bist, das wirklich aufzubrauchen
  • Lebensmittelretter: Kaufe Produkte von etepetete oder SIRPLUS

Aufbewahrung und Haltbarkeit

  • Lagerung: Informiere Dich, wie das jeweilige Lebensmittel optimal aufbewahrt werden muss. Blattgemüse wie Salat und Spinat und frische Hülsenfrüchte wie Erbsen und Bohnen beispielsweise gehören in den Kühlschrank, die meisten Fruchtgemüse wie Tomaten und Auberginen nicht. Trockene Lebensmittel wie Mehl, Haferflocken oder Nudeln sind am besten in fest verschließbaren Gefäßen aufgehoben
  • Mindesthaltbarkeitsdatum: Wenn es abgelaufen ist, heißt das nicht, dass das betreffende Lebensmittel ungenießbar ist! Falls es nicht eindeutige Verderbnis-Anzeichen gibt, prüfe Konsistenzveränderung, rieche daran und probiere ggf. Die meisten Produkte sind (viel) länger gut!

Verwertung

  • “Second cuts”: Mach Dir Gedanken, welche Teile von Gemüse Du normalerweise wegwerfen würdest und ob Du sie nicht stattdessen verwerten könntest. Die meisten Strünke, Stiele, Blätter, Schalen, Wurzeln sind essbar! Meine favorits: Knoblauchblüten und -blätter, Artischockenstiele, Kohlrabiblätter
  • Überschuss: Du hast gerade von einem frischen Produkt mehr, als Du rechtzeitig verwerten kannst? Koche oder friere es ein! Du kannst Dir z.B. eigene Tiefkühl-Gemüsemischungen zusammenstellen (asiatische mit Kohl, Karotten, Paprika, Zuckerschoten, Pilzen etc., mediterrane mit Auberginen, Paprika, Zucchini, Fenchel, Bohnen etc.)
  • Roh essen: Du hast viel Gemüse, aber keine Zeit, alles zu verkochen? Weißt Du, wieviel man davon auch einfach roh essen kann? Bei mir kommt mittlerweile so ziemlich alles auch in den Salat: Rotkohl, Blumenkohl, Stauden- und Knollensellerie, Butterrüben, Karotten und Paprika natürlich sowieso. Nicht roh sollten Kartoffeln, Auberginen und grüne Bohnen gegessen werden
  • Gemüse mit Schale essen: Schalen, die nicht hart sind und bleiben (wie z.B. von Butternut-Kürbis), esse ich grundsätzlich mit. Wenn man sie mit einer Gemüsebürste oder sogar mit Stahlwolle schrubbt, kann man sogar Schalen von alten Kartoffeln sehr gut dranlassen

Restprodukte

  • Altes Brot: Trockne es vollständig und verarbeite es mit einer Handmühle oder Küchenmaschine zu Semmelbröseln (die Du dann vielfältig weiterverarbeiten kannst)
  • Marinieröle: Schütte Öle von Antipasti wie Oliven, getrockneten Tomaten oder Artischocken auf keinen Fall weg! Verwende sie für Pastasaucen, zum Anbraten von Gemüse oder iss sie einfach mit frischem Brot
  • Lake: Sogar die Lake von Gewürzgurken, Peperoni, Oliven etc. kann man weiterverwenden: Z.B., um wieder neu einzukochen, als Beigabe zu Pasta-Kochwasser
  • Rückstände in Behältnissen: Ausspülen und weiterverwenden!
  • Inspirationen: z.B. aus der App Zu gut für die Tonne

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