Haarpflege-Routine und warum ich Haaröl benutze
Wenn ich ehrlich bin, ist meine Haarroutine ein Kompromiss aus Faulheit bzw. Bequemlichkeit und Pflegebedürfnis. Mit Abstrichen an der Bequemlichkeit zugunsten der Nachhaltigkeit.
Ich bewundere Menschen, die ihre Haare gar nicht waschen, sondern nur kämmen, oder sie nur mit Wasser reinigen. Das kann ich mir nicht vorstellen. Aber ich habe versucht, meine Routine zu minimalisieren.
Im Moment wasche ich meine Haare alle 5-7 Tage. Dazu benutze ich festes Shampoo. Eine ganze Weile habe ich mir damit schwer getan. Denn ja, es ist etwas unbequemer, die Haare “einzuseifen” statt einfach eine Portion Gel darin zu verteilen. Aber auch nicht so viel. Und Einweg-Plastikflaschen konnte ich doch irgendwann nicht mehr länger verantworten. Festes Shampoo kommt in einer Papierverpackung oder sogar lose aus dem Unverpackt-Laden. Ein weiterer Vorteil ist, dass es praktisch unmöglich ist, festes Shampoo überzudosieren. So verbraucht man weniger Produkt, es muss also weniger produziert werden, das Wasser wird weniger belastet (zusätzlich verringerbar durch den Einsatz von Naturkosmetik) und man spart Geld.
Für diejenigen, welche sich mit festem Shampoo partout nicht anfreunden können, gibt es aber auch noch andere Alternativen zum Fertigprodukt in der Wegwerf-Verpackung: in der (Mehrweg-)Glasflasche, z.B. von FAIRSQUARED oder JUNGLÜCK oder als Pulver zum Selbstanmischen, z.B. von BETTER BY LESS oder LESS WASTE CLUB.
Meistens war es das mit der Pflege dann auch schon. Einen Fön besitze ich nicht, meine Haare trocknen also an der Luft und werden einmal nass mit einem grobzinkigen Holzkamm gekämmt. Grund dafür ist neben Minimalismus und Plastik- und Energieersparnis vor allem, dass ich finde, meine Haare sehen damit am besten aus.
Conditioner oder Spülung benutze ich nicht. Zwar gibt es auch hier feste Produkte, aber man muss sie normalerweise ausspülen. Abgesehen davon, dass man dafür nochmals (warmes) Wasser braucht, dauert es auch länger. Und ich habe einfach keine Lust, länger als nötig nass und frierend in der Dusche zu stehen (bisher ist mein Bad meist noch ungeheizt).

Stattdessen benutze ich nach ungefähr jeder zweiten Wäsche Haaröl. Das bleibt drin, pflegt und erleichtert das Kämmen. Und ich kann es ganz einfach selbst machen. Eigentlich muss man, wenn man es ganz schlicht mag, auch überhaupt nichts machen. Man kann einfach eine kleine Menge mehr oder weniger beliebiges Speiseöl in die Haare geben – Olivenöl, Sonnenblumenöl, Kokosöl etc.; jedes hat seine speziellen Vorteile. Ich mische mehrere (aktuell Olive, Sonnenblume und Mandel) und möchte gerne noch einen Duft dabei haben. Deshalb gebe ich das Ganze in den Pumpspender meines letzten gekauften Haaröles und füge ein Stück einer ausgekratzten Vanilleschote und einige Tropfen ätherisches Zedernöl hinzu.
Zusätzlich dazu, dass es – wie ich finde – sehr gut riecht, soll Zedernöl auch gut für die Haare sein. Es fördert angeblich das Haarwachstum und sorgt für dichteres, dickeres und voluminöseres Haar. Und es wirkt, wenn es auf die Kopfhaut gelangt (was bei mir aber nicht der Fall ist), außerdem beruhigend und durchblutungsfördernd.
Damit die Haare nicht strähnig werden, benutze ich maximal 1-2 Pumpstöße, verreibe sie mit etwas Wasser zwischen den Händen und knete sie in die Längen und Spitzen der noch feuchten Haare ein. Danach kämme und schüttele ich sie. Mehr brauche ich nicht.